Die gefährlichste Krankheit

Veranstaltungsdetails

Fotos bedeutender Fotografen und Texte der jüdisch-französischen Philosophin Simone Weil. Ausstellung der Friedensbibliothek, des Antikriegsmuseums der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg.

Zeit: Sonntag, 9. September 2007 bis Freitag, 21. September 2007
Rubrik: Ausstellung

Einführung in das Denken von Simone Weil: Dorothea Körner, Burkhard Voigt

Simone Weil (1909-1943), Kind assimilierter Juden, studiert in Paris Philosophie und unterrichtet als Gymnasiallehrerin. Der Schulbehörde erscheint sie als unangepasste Außenseiterin, die sich in der Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung engagiert.

1932 beobachtet sie in Berlin die aufkommende Herrschaft der Nazis und – mit Skepsis – das Verhalten der Arbeiterparteien. Um der »Welt der Abstraktionen« zu entkommen, arbeitet sie 1934/35 in Pariser Fabriken. Dort erlebt sie das Unglück der Unterdrückten, hilft deutschen Flüchtlingen in Frankreich und nimmt 1936 am spanischen Bürgerkrieg teil.

Nach dem Berufsverbot (1940) arbeitet sie als Winzerin und Landarbeiterin in Südfrankreich, schreibt religions-philosophische Texte (»Cahiers«) und hat mystische Erlebnisse. Bewußt tritt sie nicht der katholischen Kirche bei, in Solidarität mit Andersdenkenden und aus Respekt vor menschlicher Vernunft. Die Ausweglosigkeit menschlichen Unglücks und das Schweigen Gottes werden zum Thema (»Das Unglück und die Gottesliebe«).

1942 emigriert sie über die USA nach England und wird Mitarbeiterin der französischen Exilregierung in London. Hier entsteht ihre letzte Schrift »Die Einwurzelung – Einführung in die Pflichten dem menschlichen Wesen ge-genüber«. Vor ihrer geplanten Rückkehr in das besetzte Frankreich stirbt sie an Tuberkulose.


Hinweis: Die Kirche ist in diesem Jahr im September noch jeweils samstags und am 2. Oktober von 13 bis 17 Uhr und sonntags sowie am 1. und 3. Oktober 2023 von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Besuch aller Veranstaltungen ist kostenlos, sofern nicht extra ausgeschrieben. Spenden sind erwünscht.

Simone Weil